Edelbrand, Geist, Schnaps, Likör, Spirituose – wo liegt da der Unterschied?

Unser geistreiches Sortiment umfasst sowohl Geiste als auch Edelbrände, Spirituosen und Liköre. Oft stellen uns unsere Kunden die Frage: was ist eigentlich der Unterschied zwischen Geist und Edelbrand? Oder viele benennen Liköre, wie unseren Apfeltraum oder Rotweinlikör fälschlicherweise als „Schnaps“ – obwohl das gänzlich verschiedene Produkte sind. So gibt es für Likör einen Mindestzuckergehalt und Schnaps hingegen darf nicht gesüßt werden. Festgelegt ist dies im Österreichischen Lebensmittelbuch oder auch „Codex Alimentarius Austriacus“ und in der EU-Verordnung 787 aus 2019, die ab 25. Mai 2021 anzuwenden ist. Weil ihr euch das sicher nicht durchlesen wollt – hier eine möglichst simple Zusammenfassung. 😉

Wir möchten jedoch anmerken, dass die Vorschriften im Lebensmittelbuch und der VO noch viel umfassender sind als hier angeführt – es handelt sich wirklich nur um eine vereinfachte Darstellung zum besseren Verständnis.

Edelbrand - der der nur aus Frucht besteht

Für einen Edelbrand gibt es, mit Ausnahme von Hefe und Säure für die Gärung, nur eine Zutat, nämlich die, die Zucker enthält. Meist ist das Obst. Grob gesagt werden die Früchte zerkleinert, danach wird Hefe zugesetzt und diese sogenannte Maische wird dann für ca. 2-3 Wochen unter Luftabschluss vergoren. In diesem Prozess wird der Fruchtzucker in Alkohol umgewandelt. Um den Alkohol aus der Maische herausholen zu können wird diese dann destilliert. Das Destillat wird dann mit Wasser vermischt um Trinkstärke zu erlangen. Es wird kein Zucker, Farbstoff oder Aroma zugesetzt – sobald das passiert, handelt es sich um eine Spirituose.

Geist - mit alkohol angesetzt und dann destilliert

Was ist nun im Gegensatz dazu ein Geist? Unser Sortiment umfasst zum Beispiel den beliebten Mohngeist oder den intensiven Kümmelgeist. Wenn man nun weiß was ein Brand ist, liegt der Unterschied wohl schon auf der Hand: unter den Inhaltsstoffen von Mohn findet sich kein Zucker wieder und somit kann er nicht zu Alkohol vergoren werden. Wie wird nun aus Mohn ein glasklares alkoholisches Getränk? Dazu wird der Mohn in Alkohol angesetzt – viele kennen das von ihren eigenen Ansatzschnapsversuchen. Mit dem Ansatz ist es jedoch nicht abgetan, denn dieser wird dann gleich wie beim Brand destilliert und auf Trinkstärke herabgesetzt. So gesehen ist also auch Gin ein Geist – dazu gibt es aber noch andere Regelungen.

SChnaps - Eigentlich Brand, der mit neutralem Alkohol vermischt werden darf

Genau, also Schnaps ist immer klar, nicht gezuckert und nicht aromatisiert. Der Unterschied zum Brand liegt lediglich darin, dass 76% „Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs“ – das ist quasi neutraler Alkohol der meist aus Getreide hergestellt wird – beigefügt werden DARF (das muss aber nicht so sein).

Spirituose - alles andere

Die Bezeichnung Spirituose ist am wenigsten reglementiert. Alles was NICHT in die bereits genannten Kategorien fällt, ist eine Spirituose. Es darf also gefärbt, gesüßt oder künstlich aromatisiert werden. Spirituose ist aber auch eine Art Überbegriff für Hochprozentiges.

Likör - Süß und nicht stark

Likör hat einen Mindestalkoholgehalt von 15 % und einen Mindestzuckergehalt von 100g/l (mit Ausnahmen). Hier wird grob gesagt ein Grundalkohol verwendet (z.B. Apfelbrand) und dieser wird mit Früchten oder anderen aromagebenden Produkten angesetzt. Außerdem wird Zucker hinzugefügt um den Mindestzuckergehalt zu erreichen und Wasser, damit der Likör nicht so stark ist.

Wir hoffen, wir haben das einigermaßen gut erklären können und freuen uns auf euren nächsten Besuch bei uns. Da zeigen wir euch gerne direkt wie was gemacht wird 🙂 bis dahin: Prost – lasst es euch gut gehen 🙂

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